Hildesheim (mhd). Die „gute alte Zeit“ – sie war nicht immer gut. Vor allem, wenn man als Hexe verbrannt wurde oder seinen Lebensunterhalt mit Prostitution oder dem Köpfen von Verurteilten verdienen musste. Bei der Themenführung „Hexen, Huren, Henkersknechte“ der Hildesheimer Kostümführer lernten Hildesheimer Malteser am Mittwochabend, 30. November, einiges über die Geschichte ihrer Stadt.
Wie aus der Zeit gefallen standen sie da: Barbelin Diederich, die Frau des Hildesheimer Scharfrichters, ständig auf der Suche nach einem Bräutigam für ihre Tochter und Lisbeth aus der Neustadt mit ihrem Hang zu schwarzen Hühnern. Im Dialog untereinander, aber auch im Gespräch mit den rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Hauptamt der Hildesheimer Malteser, erzählten sie manch Amüsantes, aber auch Schlimmes und Nachdenkliches aus dem Hildesheim des 16. Jahrhunderts. Von Hexenverbrennungen war da die Rede und vom „Befragen“ verschiedenster Delinquenten mit Hilfe einer Daumenschraube und des Spanischen Stiefels mit seinen scharfen Nägeln. Hatten Angeklagte einen guten Leumund, konnten sie auf Gnade hoffen – und wurden vom erfahrenen Scharfrichter nur geköpft, anstatt ehrlos aufgehängt zu werden.
Es muss eine Mischung aus Glauben und Aberglaube gewesen sein, der die Hildesheimer vor rund einem halben Jahrtausend bewegte. Doch auch damals waren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt schon echte Schlitzohren und wussten sich in vielen Situationen gewitzt zu helfen. Die Malteser hörten es mit einer Mischung aus Amüsiertheit und Entsetzen, ehe sie sich unter Leitung von Dienststellenleiter Thomas Krause beim adventlichen Essen von den Geschichten der beiden Führerinnen erholten.
Hexen, Huren, Henker
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