Über uns
Im Februar 1959 wurden die Malteser in der Diözese auf Wunsch des damaligen Bischofs Heinrich MariaJanssen und des Diözesan-Caritasdirektors Adalbert Sendker in der Bischofs- und Rosenstadt Hildesheim gegründet – nur sechs Jahre nach der Gründung des Malteser Hilfsdienstes in Deutschland. Von jeher haben es sich die ehren- und später auch hauptamtlichen Helferinnen und Helfer in Hildesheim zur Aufgabe gemacht, gemäß dem Grundsatz „Tuitio fidei et obsequium pauperum – Wahrung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“ für die in Not Geratenen zur Seite zu stehen.
Anfänglich mit einer Handvoll Helfern haben sich die Malteser in Hildesheim nun zu einer respektablen Hilfsorganisation entwickelt, die aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken ist. Vom Rettungsdienst über den Behindertenfahrdienst für körperlich und geistig behinderte Kinder bis hin zu Kocheinsätzen und Sanitätsdiensten sind die Helfer an vielen Wochenenden in ihrer Freizeit unterwegs.
Bischof Dr. Josef Homeyer rief 1990 das Projekt Friedensgrund ins Leben. Als bereits manifestierter Partner der katholischen Kirche in Hildesheim lag es an uns, die Logistik für das innereuropäische Projekt zur Förderung der Jugendkommunikation zu stellen. Bisher 15-mal ging es mit dem Bischof in ein osteuropäisches Land; im Schlepptau mehrere Tonnen Material für eine Zeltstadt, in der über 100 Jugendliche für zwei Wochen leben und wohnen können. So kamen seit der „Friedensgrund-Zeit“ weit mehr als 250 Tage zusammen, an denen viele Helfer rund um die Uhr für die Teilnehmer sorgten – abgesehen von Vor- und Nachbereitung, die diese logistische Meisterleistung brauchte.
Während des Friedensgrundes 1996 in Rumänien entstand eine enge Freundschaft zu den dortigen Maltesern. Noch im selben Jahr nahm der rumänische Pfarrer Theodor Sandor aus Arad Kontakt zu uns auf und bat um finanzielle und materielle Unterstützung für die rumänische Bevölkerung. Die Bauern hatten zwar vom Staat ihr Land zur Bewirtschaftung zurückerhalten, doch es fehlten die Mittel zum Beschaffen oder Reparieren von Maschinen. Die Folge war, dass Felder nicht bestellt und die eigenen Familien nicht versorgt werden konnten. Nachdem Hildesheimer Firmen und Bürger Sach- und Geldspenden bereitgestellt hatten, konnten entsprechende Projekte von Pfarrer Sandor finanziert und so die Ernährungsgrundlagen für die Ärmsten geschaffen werden.
Ein weiteres Anliegen des Pfarrers war der Aufbau einer Sozialstation mithilfe der Hildesheimer Malteser und der Caritas. Die Caritas-Sozialstation konnte verwirklicht werden und ist Stützpunkt der Alten- und Krankenpflege in der Region. Am 13. September 1998 veranstalteten die Malteser zum ersten Mal einen Flohmarkt in den „neuen“ Räumen der ehemaligen Waterlookaserne, dessen Erlös für die sozialen Projekte in Arad bestimmt war. Dieser Flohmarkt mit vielen fleißigen Helferinnen und Helfern ist zu einer regelmäßigen Einrichtung geworden und hat für die Menschen in Arad schon viel bewirkt: Im Frühjahr 2008 wurden nach der Sozialstation und einem Internat nach knapp 12 Jahren Bauzeit endlich auch ein Schulungs- und Bildungshaus sowie ein Haus für zwei kinderreiche Familien mit acht bis zehn Kindern eingeweiht.
Im Jahre 1999 startete mit insgesamt 16 Helfern die Schnell-Einsatz-Gruppe Sanität. Mit vier Fahrzeugen (KTW, RTW, MTW und Anhänger) stellten wir Malteser eine Komponente im Katastrophenschutz in Dienst, die bei einem „Massenunfall von Verletzten“ (kurz ManV) innerhalb von 30 Minuten einsatzbereit ist. Bis heute gab es zehn Alarmierungen, dabei handelte es sich in sechs Fällen um Übungen für den Ernstfall. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Großübung an der Hochgeschwindigkeitsstrecke des ICE, die zwischen Fulda und Hannover durch den Landkreis Hildesheim führt. Durch den bergigen Streckenabschnitt gibt es mehrere Tunnel, die ein jährliches Notfall-Training erfordern. Schon sehr früh engagierten sich die Malteser in der Breitenausbildung. Heute können gleichzeitig in vier Ausbildungsräumen Erste-Hilfe-Kurse angeboten werden, für die mehr als 40 professionelle Ausbilder zur Verfügung stehen. Die Anforderungen der Berufsgenossenschaft nach regelmäßiger Fortbildung, Erfahrung in der Ausbildung und zeitgemäßer Ausstattung der Räume sowie die Hygienevorschriften werden gemeistert. Über 2000 Menschen nehmen jährlich an den Ausbildungen der Malteser in Hildesheim teil.
Ein besonderes Programm ist „Abenteuer Helfen“, das schon Kindern die stabile Seitenlage, die Wärmeerhaltung und den Druckverband vermittelt und Grundlagen für die Bereitschaft zum Helfen legt. Immer mehr Kindertagesstätten und Grundschulen nutzen dieses Angebot.
Auch der Schulsanitätsdienst ist in Hildesheim zu einer festen Größe geworden. Während in den letzten Jahren die Diskussionen um den Wertewandel der Jugendlichen gesellschaftlich an Brisanz gewonnen hat, haben die Malteser in Hildesheim mittlerweile an 13 Schulen Schulsanitäter qualifiziert. Die Schüler lernen dabei nicht nur die klassische Erste Hilfe, sondern auch die Abwendung von Gewalt in jeglicher Form und vor allem die Zuwendung zu Menschen, die physisch und psychisch Hilfe brauchen. Ergänzt wird dieses Angebot in den Schulen mit außerschulischer Jugendarbeit. Je eine Kinder- und Jugendgruppe sind mit altersgerechten Programmen, eigenen Räumlichkeiten und finanziellen Mitteln in die Arbeit der Malteser in Hildesheim integriert und leisten Entscheidendes für die Zukunftsfestigkeit des Malteser Hilfsdienstes e. V.
Ehrenamtlichkeit ist nicht ohne finanzielle Mittel zu haben. So richten die Malteser in Hildesheim ihr Augenmerk auch auf die wirtschaftliche Situation für Hilfeleistungen. Den Mitgliedsbeiträgen und Spenden sowie kirchlichen, kommunalen und staatlichen Zuschüssen stehen die eigenen erwirtschafteten Gelder gleichberechtigt zur Seite. So bildete viele Jahre die Altkleidersammlung ein entscheidendes Standbein für die Finanzierung des Hilfsdienstes. Jährlich wurden etliche Tonnen Altkleider gesammelt, abgeholt, sortiert und ihrer angemessenen Verwendung zugeführt. Kleiderkammern im In- und Ausland profitieren davon.
An dieser Stelle muss gesagt werden: Ohne die Bereitschaft der Bevölkerung zu Sach- und Geldspenden und ohne Sponsoren aus Industrie, Gewerbe und Handwerk wäre die Arbeit der Malteser so nicht zu leisten.
Heutzutage besteht unsere Helferschaft zu gleichen Teilen aus Jung und Alt. Die Erfahrungen der älteren Helfer kommen uns bei Kocheinsätzen, Organisation, Katastrophenhilfe und dem Erfahren von Gemeinschaft zugute. Durch die ausgewogene Mischung unserer Helfer sind wir sowohl bei der Stadt Hildesheim als auch bei den anderen Hilfsorganisationen gefragte Partner.
Mehr zu unseren Diensten und Leistungen erfahren Sie im Punkt "Dienste und Leistungen"