Jeder Einzelne zählt

Reiche Kleiderauswahl für die Besucher des Wohlfühlmorgens; Bildquelle: Lukas/Malteser

Hildesheim (mhd). Wohlfühlen trotz Pandemie – nicht leicht, aber möglich! Der fünfte Hildesheimer Wohlfühlmorgen in Präsenz, den ein Organisationsteam am Samstag, 20. November, in der Hildesheimer Marienschule den Wohnungslosen und Armen der Stadt anbot, zog deutlich weniger Gäste als in den Vorjahren an. Dennoch hat es sich gelohnt.

Man kann mit dem beginnen, was es gab: Die Kleiderkammer der Malteser in der Schulturnhalle war wie immer gut gefüllt und bot den wenigen Besuchern eine reiche Auswahl an gut erhaltener Kleidung an. Auch das MediMobil der Malteser stand bereit, um medizinischen Rat zu geben und bei Bedarf vor Ort kleinere Behandlungen vorzunehmen. Arzt Dr. Jörg Wessel und Clemens Meisel mit Thomas Bögershausen als Projektkoordinatoren hatten jedoch einen ruhigen Vormittag. Nur wenige Ratsuchende verirrten sich zu dem auffälligen Krankenwagen mit seinem roten Malteser-Logo.

Der katholische Hilfsdienst sorgte sogar für ein Zusatzangebot, das es in den Vorjahren noch nicht geben konnte und in Zukunft hoffentlich auch nicht mehr geben muss: Neben dem MediMobil parkte nämlich der Bus des Mobilen Impfteams, mit dem die Malteser derzeit im Auftrag des Landes Niedersachsen vor allem Auffrischungsimpfungen im Landkreis Hildesheim vornehmen. Mit ausreichend Impfstoff hatten sich die Malteser in den Biologieräumen der Schule eingerichtet und boten dort Erst-, Zweit- oder auch Auffrischungsimpfungen an. Doch auch hier überstieg das Angebot den Bedarf bei weitem.

Für Brötchen und Kaffee war wie immer gesorgt: Rund 30 ältere Schülerinnen und Schüler der Marienschule – allesamt geimpft! – versorgten die Gäste im Freien mit allerhand Nahrhaftem. Wie in den Vorjahren konnten sich die Organisatoren dabei wieder auf die Spendenbereitschaft einzelner Unternehmen und auch von Privatpersonen verlassen, die unter anderem Tierfutter, Schlafsäcke und manches mehr gespendet hatten.

Doch einiges fehlte eben auch. Die so genannten „körpernahen Dienstleistungen“ wie Friseur oder Massage konnte dieser Wohlfühlmorgen coronabedingt leider nicht bieten. Zugleich war die Pflicht, am Eingang zur Schule eine Impfung nachzuweisen oder sich testen zu lassen, möglicherweise eine zu große Hürde für manche Gäste. So zumindest erklärt sich Lehrerin Dörte Albrecht die schwache Resonanz auf den diesjährigen Wohlfühlmorgen, der nur rund ein Viertel der sonst üblichen Gäste hatte. Von einem Misserfolg will Albrecht dennoch nicht sprechen. Für jeden einzelnen Gast habe sich der Aufwand gelohnt, sagt die Lehrerin für Französisch und Evangelische Religion. Außerdem sei dies eine gute Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler mit einer sozialen Wirklichkeit zu konfrontieren, die ihnen sonst eher fremd ist. Ähnlich sah das auch Weihbischof Hans-Georg Koitz, der dem Wohlfühlmorgen einen Besuch abstattete und sich angeregt mit Gästen und Helfern unterhielt.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Monika Rouwen hatte Dörte Albrecht diesen fünften Wohlfühlmorgen in Präsenz vorbereitet und dafür auch einige Lehrkräfte als Helfer gewinnen können. Im vergangenen Jahr gab es lediglich einen digitalen Wohlfühlmorgen-Adventskalender. Die Malteser aus Hildesheim waren in diesem Jahr mit 17 Helferinnen und Helfern vor Ort.


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