Mit Klingel und Glöckchen

Hildesheim (mhd). Ganz ohne Rute, dafür mit einem Glöckchen stiegen drei Nikoläuse am Gedenktag des Heiligen Nikolaus, Dienstag, 6. Dezember, in Hildesheim in Rikschas der Malteser. Bei mehreren Fahrten beschenkten sie Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Hildesheimer Wohngruppen mit Süßigkeiten und Freikarten für eine Rikscha-Fahrt.

Die erste Fahrt startete bereits am Morgen. Anika Konnegen hieß da der Nikolaus und wurde von Mechthild Stolze in Richtung Flughafen gefahren, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lebenshilfe-Werkstätten sich über Nikoläuse aus Schokolade freuten. Zwei Touren am späten Nachmittag mit Regina Windel und Marvin Bellgardt als Nikoläusen mit Glöckchen sowie Linda Ludwig und Anke Gue an der Klingel steuerten dann verschiedene Wohngruppen von Caritas und Diakonie an. Am Ende hatten die Organisatoren die meisten ihrer 250 Schokoladen-Nikoläuse verschenkt und damit so manches Lächeln in die Gesichter von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Betreuerteams geschrieben. Auch unterwegs auf der Fahrt durch die Stadt habe er nur fröhlich Gesichter gesehen, schilderte „Nikolaus“ Bellgardt später: „Vor allem die Kinder am Straßenrand haben sich gefreut. Das machen wir nächstes Jahr wieder.“

Gut möglich, dass mit dieser besonderen Nikolausaktion eine Tradition begonnen wurde, sagt auch Linda Ludwig, eine der Koordinatorinnen des Hildesheimer Rikscha-Projektes: „Für die Menschen ist es eine willkommene Abwechslung, wenn wir kommen, und für uns eine gute Gelegenheit, uns noch bekannter zu machen, als wir ohnehin schon sind.“

In der Tat: Unter dem Namen „KulTour(en) – gemeinsam er-fahren mit Rikscha & Bus“ hat das Hildesheimer Rikscha-Projekt seit seinem Start vor fast zwei Jahren längst Fahrt aufgenommen. Es versteht sich als Nachfolgeprojekt und Ergänzung zur Malteser-KulTour, denn die bekannten KulTour-Busse der Malteser bleiben weiterhin im Einsatz, um Menschen mit Beeinträchtigung die Teilhabe am kulturellen Leben in Stadt und Landkreis zu ermöglichen. Gefördert wird das Projekt für fünf Jahre durch die „Aktion Mensch“. Inzwischen kann sich das Projekt auf einen harten Kern von rund 20 ehrenamtlichen Rikscha-Pilotinnen und -Piloten stützen.

Mit mehr als 150 Projekten haben Malteser in ganz Deutschland rund um den Nikolaustag obdachlosen, bedürftigen oder einsamen Menschen eine Freude gemacht. Bundesweit stellte der katholische geprägte Hilfsdienst eine große Bandbreite unterschiedlicher Angebote auf die Beine, unter anderem Nachbarschaftsfrühstücke, Seniorennachmittage und Wohlfühlmorgen – aber eben auch den Nikolaus auf drei Rädern in Hildesheim.