„Schirmherr für behütetes Abschiednehmen“

Hospizarbeit im Rampenlicht: Matthias Brodowy auf der Bühne des „Theater am Küchengarten“ mit Malteser-Dankplakette. Daneben Diözesanoberin Marie-Rose Freifrau von Boeselager und ihr Mann, Malteser-Diözesanleiter Maximilian Freiherr von Boeselager; Bildquelle: Lukas/Malteser

Hannover (mhd). Ehrung auf offener Bühne. Kurz fehlten Matthias Brodowy die Worte, als die Malteser am Samstagabend, 1. Juni, die Bühne des „Theater am Küchengarten“ in Hannover betraten und dem völlig überraschten Künstler nach seinem Auftritt vor Publikum die Dankplakette des Malteser-Ordens in Silber überreichten – Dank für Brodowys zehnjährige Schirmherrschaft über die Hospizarbeit der Malteser.

„Gesellschaft mit beschränkter Haltung“ heißt das aktuelle Programm des bekannten Künstlers, mit dem er am Samstagabend vor einem ausverkauften Haus auftrat. Dass Brododowy Haltung nicht nur anmahnt, sondern auch selbst zeigt, das bewies er schon vor zehn Jahren. Damals übernahm er die Schirmherrschaft über die Hospizarbeit der Malteser mit den Worten: „Die liebevolle Begleitung Schwerkranker und sterbender Menschen durch die Malteser ist für mich ein Lichtblick in unserer Gesellschaft, ein Zeichen der Menschlichkeit.“ Daran erinnerten Maximilian Freiherr von Boeselager, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim, und seine Frau Marie-Rose, als sie während des Schlussapplauses auf die Bühne traten und dem sichtlich gerührten Künstler nach einer kurzen Ansprache die Plakette des Malteserordens überreichten.

Tatsächlich hat Matthias Brodowy in den vergangenen Jahren immer wieder öffentlich für die Hospizarbeit geworben und damit gezeigt, dass zum Leben auch das Sterben gehört. Verschiedene Benefizkonzerte der Malteser-Hospizarbeit sind eng mit seinem Namen verbunden. „Das Wachstum, die gute Ausbildung und das hohe Ansehen unserer Hospizgruppen sind damit auch sein Verdienst“, so Diözesanleiter von Boeselager wörtlich.

Matthias Brodowy bezeichnet sich selbst mitunter als Vertreter für gehobenen Blödsinn. „Gerne hätten wir ihm daher den Titel eines ‚Schirmherren für behütetes Abschiednehmen‘ verliehen“, sagte von Boeselager dazu mit einem Lächeln. Doch ein solcher Titel sei bei dem ehrwürdigen Malteserorden nicht vorgesehen.

Schnell hatte Brodowy seine Fassung wiedergefunden und nutzte die Situation, um seinerseits den Maltesern für deren Dienst an sterbenden Menschen zu danken und für Hospizarbeit zu werben. Seit 2002 sind die Malteser in Hannover mit einem Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst vertreten. Rund 100 Ehrenamtliche an den Standorten Misburg, Ricklingen, Garbsen, Bothfeld und Seelze haben im vergangenen Jahr etwa 130 Menschen begleitet und ihnen ein Sterben in Würde ermöglicht.


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